Mich hats mit 14 Jahren an HTML und CSS begeistert, das waren auch meine Anfänge, einfach etwas zu erarbeiten und auch direkt die Früchte zu sehen, die man da gebaut hat.
Was mich dann dazu verleitet hat, mit 16 Jahren mich mit PHP zu befassen, war wohl einfach die umständliche Handhabung von HTML-Dokumenten, dem so statischen Teil, der schon bei mehr als 3 Seiten einfach nur noch unkonfortabel war. Die Anfänge in PHP haben mich dann auch in Richtung Informatik getrieben und Programmieren wurde zu meinem hauptsächlichen Hobby neben Zocken damals.
Dann hatte ich einen Informatik-Grundkurs am Gymnasium in der Oberstufe belegt, weil das nächste Gymnasium mit Informatik-Leistungskurs einfach zu weit weg war für die damalige Zeit. Dort habe ich dann erstmal einige Grundkonzepte beigebracht bekommen und das sehr unstrukturierte Wissen etwas mehr geordnet.
Was mir dann aber den Sprung verschafft hat, war, als ich angefangen habe, angewandte Informatik zu studieren. Erst da lernt man überhaupt mal den Ansatz, mit verschiedenen Perspektiven Software zu entwickeln.
Bis zu dem Zeitpunkt war für mich programmieren einfach nur ein Zeitvertreib und auch nur prozedural. Objektorientiert hatte ich kurz mal angeschnitten und hatte es nicht verstanden.
Während dem Studium lernt man einfach, mit dem bisher gelernten Wissen umzugehen, neue Praktiken und auch neue Ansätze wie Multi-Threading, verteilte Anwendungen usw. lernt man auch erst hier auf theoretischer Basis.
Hauptsächlich gefestigt hat mir das Wissen dann erst mein Nebenjob als Softwareentwickler, in deren zwei Jahre ich so viel Wissen zu Projekten umgesetzt habe und auch so viele neue Technologien mit angeeignet habe, das es mich dann zur Selbständigkeit getrieben hat.
Mein Rat an dich, wenn du eine Ausbildung als Informatiker machen möchtest und wir hier auch zwei Praktikanten im Büro hatten, wovon einer eine Umschulung zum Entwickler gemacht hat:
Befasse dich wirklich erstmal mit der Materie, ob du nun PHP oder Java oder C# nimmst, das sind denke ich die erstmal einfachsten Sprachen zum Einsteigen, die dich zwar mit Kniffen und Tricks überhäufen, aber grundlegend einfach gehalten sind. Lerne die wichtigsten Grundlagen und wäge für dich selbst ersteinmal ab, ob dieser Zweig für dich überhaupt der Richtige ist. Denke dran, dass wenn du die Ausbildung hinter dir hast, nichts weiter machen wirst, als zu programmieren.
Falls dieser Zweig dein Gefallen gefunden hat, dann befasse dich weiter in den Grundlagen, lerne ein paar Ansätze hinzu (du wirst sicherlich prozedurales Programmieren anfangen
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) und mache dich mit Objektorientierung vertraut. Während deiner Ausbildung wirst du in die Richtung sicherlich auch viel machen und hast hierfür schonmal ein Grundverständnis. Bei mir hing es lange Zeit daran, dass ich das OO-Konzept einfach nicht verstanden habe, ich konnte es mir nicht vorstellen, mittlerweile werfe ich mit Objekten nur allzugern um mich herum
Du wirst mit neuen Werkzeugen überhäuft, ob Ausbildung oder Studium, das geht im Bereich der Grundlagen in die selbe Richtung. Du wirst mit Modellierungs-Tools umgehen lernen, was Klassen-Diagramme sind, was Use-Cases sind oder einfach nur, was Design Patterns sind.
Programmieren ist eben eine Sache, das habe ich gelernt, aber es steckt viel mehr Theorie hinter der Informatik (auch nur im Bereich Software-Entwicklung), als man zunächst glaubt. Man muss eben auch lernen, so zu programmieren, dass der Nächste, der an deinen "Kot" muss (bewusst und nicht auf dich bezogen falschgeschrieben) den auch versteht. Nichts ist teurer für ein Unternehmen, als die Angestellten immer und immer wieder auf den Code anzulernen.
Um aber von meinem Standpunkt aus dir ein paar Tipps zu geben:
Belasse es nicht auf einer Ausbildung. Nach der erhälst du nach einem Jahr Berufsausübung (so mal noch mein Wissensstand) die allg. Fachhochschulreife, die dich dazu befähigt ein Studiengang in diesem Bereich zu belegen. Auch wenn das Studium hart sein wird, einer meiner Kollegen mit Ausbildung zum FiSi war oft verzweifelt, lohnt es sich dort durchzubeissen. Mit einer Ausbildung bleibt man eigtl. generell immer im unteren Teil der Hierarchie hängen und man lernt nicht gerade neues dazu.
Der spannende Teil liegt aber schon in der Software-Planung, bevor man überhaupt wild drauflos programmiert.
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Nimm dir einfach diese Tabelle mal vor, dort siehst du schön, wie weit die Spanne weitergeht, wenn es auch mal nach dem Gehalt gehen darf. Ohne nennenswertes Studium und nur mit Ausbildung, darfst du da, laut Tabelle, wohl mit dem unteren Bereich der angegebenen Gehaltsspannen rechnen. Für einen Anwendungsentwickler mit 6 bis 9 Jahren Erfahrung also 60.000 pro Jahr Bruttogehalt. Wenn du das vor Augen führst, klar, in erster Linie mehr als andere Ausbildungsberufe, aber wenn du ein Studium absolviert hast und dich somit für mehr Personalverantwortung mehr oder weniger qualifiziert hast, dann landest du plötzlich bei 77.000 bis 98.000 pro Jahr, also mehr als 17.000 Euro mehr. Ich denke, wenn man rein vom Geld ausgeht, darf man dort in diese Richtung denken. Aber auch wenn man um neues Wissen bedarf, so kann man immernoch das Team mal in neue Richtungen lenken, mal ein anderes Framework als sonst verwenden.
So viel erstmal von meiner Seite aus. Ich kann dir im Resumé wirklich raten, dich etwas in das Gebiet einzulesen, eine erste Sprache rauspicken und lernen und einfach mal abzuchecken ob es was für dich ist. Danach Ausbildung und auf jeden Fall ein Studium, ohne das wirst du wohl kaum etwas anderes machen werden außer zu entwickeln.